„Ich geh bei die Dicken, da muss ich nich so schnell lofen“! ??? Wer war das jetzt? Darf man das überhaupt sagen? Sind Paddelfreunde jetzt lauf faul? Dabei können wir uns endlich die Beine vertreten, auch wenn wir erst 12 km und damit knapp die Hälfte für die kleine Runde und nur ein Drittel der großen Runde geschafft haben. Die Paddel-Sportsfreunde aus Pirschheide an der Havel haben auch für dieses Jahr eine Schlossbesichtigung mit fachkundiger Führung organisiert.
Wir marschieren über die Glienicker Brücke von Ost nach West. Die junge Frau, die uns Wort- und Geschichten gewandt über die Brücke treibt, versteht ihr Handwerk gut, vor unserem geistigen Auge entsteht ein Spionagetriller mit Achim Detjen alias Armin Müller-Stahl im Stile vom „Unsichtbaren Visier“ – Ach ne, das hatten wir ja im Filmmuseum Potsdam, aber die Dramatische Tonfolge der Filmmusik bekomme ich nicht mehr aus dem Ohr. Wir erreichen Schloss Glienicke, erfahren noch nicht gehörtes über Prinz Karl und seiner Liebe zu Italien, genießen seine geheimen Ausblicke und wundern uns über die vielen Statuetten nackter Jünglinge im Park, damals musste man sich noch zu einem Geschlecht bekennen, heute ist eher für jeden was dabei. Endlich wieder im Boot und in unserem Element paddeln wir weiter, mit den kleinen Motorbooten die riesige Wellen hinter sich herziehen und den großen Yachten mit den riesigen Aufbauten, um die Wette. Zum zweiten Stopp gibt’s wieder Erbsensuppe mit Wiener und wieder nur eine. Fleisch ist beim Sport eben schlecht verdaulich und führt zu Blähungen! Oder waren’s doch die Erbsen. Auf dem Rückweg gibt es verschiebbare Brücken oder wie ist es zu erklären, dass wir der letzten Brücke vor dem Ziel einfach nicht näher kommen. Das Feld der Paddler ist mittlerweile stark auseinander getriftet.
Am Bootssteg der Der „Wassersportfreunde Pirschheide e.V.“ quälen sich dick und dünn im Alter von 40 bis 80 Jahre aus den Booten, die hiesigen Vereinsmitglieder spornen uns mit der Aussicht auf selbst gebackenem Kuchen an. Schnell die Boote am Ufer verstauen, die lahmen Kniee zwei oder drei Mal gebeugt und, ran an die Kaffeetafel und endlich wieder (wie so schon wieder) sitzen. Für den nächsten Tag ist schon die nächste Tour geplant: „Ich fahr bestimmt nicht bei die Dicken, die sind mir viel zu fix!!!“
Thomas W. und die Urlauber äh Touristen der LVB






