Am zweiten Oktoberwochenende konnte die offene sächsische Landesmeisterschaft der Langstrecke 2021 stattfinden. 21 Vereine mit 317 Sportler*innen wollten die 1000m bis 6000m Regattastrecke auf der weißen Elster bestreiten. Trotz anhaltendem Sonnenschein waren es nur knapp 10 Grad Wassertemperatur und die Sportler*innen entsprechend warm gekleidet. Die starken Rennverläufe mit taktischen Wendenfahrten und Endspurts bis zur Ziellinie begeisterten auch die vielen Zuschauer*innen entlang der Rennstrecke und auf den Brücken. In allen gestarteten Altersgruppen von Jahrgang 2015 bis zu den Altersklassen Ü60 im K1, C1, K2 und C2 konnten die diesjährigen Sachsenmeister der Langstrecke von 2021 gekürt werden. Die Sieger*innen können sich nun mit dem begehrten Sachsenmeister-Shirt schmücken – Danke SWA Immobilien GmbH für eure Unterstützung. Eine Premiere bei der Langstreckenmeisterschaft bildeten unsere Drachenbootfahrer. Im OC2 und OC1 stellten sie sich an den Start und begründeten somit eine neue Rennklasse. Wir sind gespannt, ob im nächsten Jahr weitere Drachenbootfahrer an den Start gehen werden. Herzlichen Glückwunsch allen Siegern und Platzierten.

In der Mittagspause sollte es eine kleine große Überraschung geben. Wir versammelten alle Sportler*innen auf dem Damm und baten unseren Gast Alexander Schuck nach vorne. Die Höhepunkte seiner Sportlerkarriere sind zum einen der Weltmeistertitel 1985 im C2 mit Olaf Heukrodt und der 5. Platz bei den olympischen Spielen in Seoul mit Thomas Zereske. Bei den olympischen Spielen in Los Angeles 1984 galt er als Favorit im C2, aber konnte aufgrund der Absage des Ostblocks leider nicht teilnehmen. Nach seinem Sportstudium begann Alexander Schuck seine Trainertätigkeit bei der DHfK in Leipzig. Nach kurzem Trainerposten in Dänemark übernahm er die Stelle des Landestrainers in Sachsen. Seine bekanntesten Sportler waren u.a. Christian Gille und Kay Vesely. Während seiner Zeit als Landestrainer haben sächsische Sportler*innen Medaillen bei Olympischen Spielen gewonnen. Alexander Schuck hat sich gleichwohl für Förderung des Canadier-Frauensports eingesetzt.

Es gab eine weitere Verabschiedung aus den ehrenamtlichen Reihen unseres Bootshauses. Unsere langjährige Kampfrichterobfrau Marianne Fritsch hat nach mehr als 25 jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit ihr Amt an Mirko Meißner vom KFC Markkranstädt übergeben. Vom SKV erhielt Marianne die silberne Ehrennadel und war zu Tränen gerührt. In den frühen 1990er Jahren begleitete sie ihre beiden Kinder zu den Kanu-Regatten und unterstützte in vielen Belangen unseren Verein. Es dauerte nicht lange und Marianne begann nach erfolgreich bestandener Prüfung die Kampfrichtertätigkeit. Durch ihr Engagement und ihre Erfahrung übernahm sie schließlich das Amt der Kampfrichterobfrau für Sachsen und führte diese Tätigkeit viele Jahre erfolgreich aus. Auch weiterhin möchte uns Marianne als Kampfrichterin unterstützen und wir danken ihr dafür sehr.

Beide Geehrten gingen nacheinander durch eine von Sportler*innen gebildete Gasse und erhielten somit eine Wertschätzung, die ihren Leistungen und ihrem Engagement gebührte. Herzlichen Glückwunsch für eure geschätzte Arbeit für den Kanurennsport und alles Gute für euch beide.

Zum Ende der diesjährigen offenen Sachsenmeisterschaft der Langstrecke war eine Sportlerin vom KCD kurz vorm Ziel reingefallen und ihr Boot leider viel zu schnell untergegangen. Der Dresdner Trainer Moritz Zoske zögerte nicht lange und ortete das Boot in ein paar Metern Tiefe, entkleidete sich bei den bereits erwähnten niedrigen Wasser- und Lufttemperaturen und sprang ins kühle Nass. Nach quälend langen Minuten der Suche nach dem neuen knallroten K1 bekam Moritz von unseren beiden Leistungsklassefahrern Max und Franz Unterstützung. Zu dritt und nur mit Unterhose bekleidet, suchten und tauchten die drei Mutigen nach dem Bootsschatz. Weitere 15 Minuten später schaute eine rote Bootsspitze aus dem Wasser – das Boot war gesichert. Sie hatten es in Teamarbeit geschafft und rannten krebsrot unter die warme Dusche. Danke für diesen selbstlosen Einsatz unter den Sachsen – das macht Spaß und das ist auch Kanurennsport.

Wir danken den vielen Vereinen, Sportler*innen, Trainer*innen, Eltern und Zuschauer*innen, dass ihr uns bei der 57. LVB-Regatta, der offenen sächsischen Landesmeisterschaft der Langstrecke, beehrt habt und schauen dem April 2022 entgegen – dann wird es hoffentlich wieder eine Frühjahrsregatta in Leipzig geben. Wir sehen uns!
Ein großes Dankeschön richten wir auch an unser gesamtes Bootshaus, ohne die Hilfe, Unterstützung und den blau-gelben Spirit wäre so eine Veranstaltung nicht möglich. Vielen herzlichen Dank!

Die Ergebnisse könnt ihr hier anschauen.

(Fotos von Daniel Stefan, vielen Dank)