IMG 3896 DxO16.07.2018 Autor: Steffi Schneider

Ein Drachenbootrennen auf 2.016 Metern Höhe zu fahren oder, präziser gesagt, das höchste Drachenbootrennen der Welt zu bestreiten, gehört zu den großen sportlichen Herausforderungen für Drachenbootsportler.

Nach der Teilnahme an der Vogalonga 2017 sollte dieses Rennen ebenfalls Sport und Urlaub verbinden. Neben einer Trainingseinheit standen noch vor der Regatta eine Raftingtour auf der Isel, E-Bike- bzw. Mountainbike-Touren und Wanderungen im Defereggental auf dem Programm. Diese Aktivitäten sollten allerdings nicht nur der Entspannung dienen sondern auch der Vorbereitung auf das Rennen auf 2.000 Metern. Zwar befindet man sich gerade auf mittlerer Höhe, aber dennoch schon in dem Bereich, in dem Ausdauersportler ihr Höhentraining absolvieren. Ein guter Ausdauertrainingszustand ist hier besonders wichtig, da die Leistungsfähigkeit auch nach erfolgter Akklimatisation pro 1500 Höhenmeter um etwa 10 Prozent sinkt. Kein Wunder also, dass das Paddeln nicht ganz so leicht ging wie im flachen Leipzig.

Zum elften Mal war der Obersee am Staller Sattel in Osttirol bei seiner 2018er Ausgabe nun also bereits Austragungsort der Regatta. Neben deutschen Teams aus Berlin-Köpenick, Cottbus und Hohenmölsen, Hannover, Wuppertal, Lübbecke und Herdecke waren auch die Vienna Dragons und einige andere österreichische Teams am Start. In zwei Zeitläufen qualifizierte sich das Mixed-Team des Dragons Club Leipzig für das A-Finale und fuhr dort auf den dritten Platz. Gegen erfahrene Teams wie die Bloody Hedgehogs aus Berlin und die Vienna Dragons verlor der Dragons Club nicht das Finale, sondern gewann Platz 3. Nach der Kurzstrecke hatte das Team Glück und wurde auf einen der sechs Startplätze im Rennen über 1.000 Meter gelost. Im zweiten Lauf auf Position eins startend ging es mit mächtig Gegenwind zur ersten von drei Wenden, dann mit Rückenwind zurück und das gleiche Spiel noch einmal von vorn. Besonders auf den letzten 250 Metern kämpfte jeder Paddler mit und gegen sich, für den anderen und das ganze Team. Ob mit geschlossenen Augen oder nach Luft schnappend – alle gingen in den dunkelroten Bereich, gaben alles und noch ein bisschen mehr. Knapp zehn Sekunden waren es, die der Dragons Club Leipzig auf Platz 2 herausgefahren hatte, eine Sekunde je 100 Meter. Ein umjubelter erster Platz war am Abend der Lohn für einen wirklich großen Kraftakt.

 

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